Akkordeon - Lexikon
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Beim Akkordeon gibt es viele Begriffe und Fachausdrücke, die nicht immer selbsterklärend sind. In unserem Akkordeon-Lexikon haben wir versucht einige Begriffe verständlich zu beschreiben. Dieses Lexikon ist derzeit noch in Bearbeitung. Wir sind offen für Anregungen und auch wenn Sie noch Fragen haben, können Sie uns gerne kontaktieren.
- Balg
- Balgriemen
- Bassakkordeon
- Bassriemen
- Basssysteme
- Cassotto
- Gehäuse und Oberfläche
- Griffsystem Knopfakkordeon
- Helikonbässe
- Kanzellen
- Klangfarbe
- Konverter und Konverterbelegung
- Luftknopf
- Luftverbrauch
- Oktav, Doppel-Oktav Stimmung
- Register
- Schulterriemen
- Stimmplatten
- Stimmstock
- Tremolo-Stimmung
- Ventile
- "Weltmeister" Spezialcassotto
Balg (auch „Faltenbalg“ genannt): |
Der Balg verbindet als Mittelstück das Diskant- und Bassteil und ist mit Steckstiften an diesen befestigt. Er erzeugt auf Druck oder Zug eine Luftströmung, die man auch „Spielwind“ nennt. Die Bälge werden passend zur Gehäusegröße hergestellt. Als Material für den Balg wird Spezial-Pappe verwendet. Einzige Metallteile am Balg sind die "Eckenschoner", die nach dem Beschneiden der Pappecken angepresst werden. Der Balg gehört aufgrund der verarbeiteten Materialien zu den Verschleißteilen eines Akkordeons. Die Falten des Balgs sind jeweils gleich tief. Anzahl und Tiefe der Falten ist bei den verschiedenen Instrumenten sehr unterschiedlich. Der Balg muss dicht sein und darf keine Luft entweichen lassen. Zum weiteren Schutz des Balgs werden die Balgfalten mit schmalen Kunstlederstreifen beklebt, die entsprechend zum Instrument farbig variierbar sind, und exakt und einheitlich lang ausgerichtet werden.

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Balgriemen: |
Aufgabe der Balgriemen ist das Geschlossenhalten des Balges. Es ist sehr wichtig während Transport und Lagerung den Balg mit den Balgriemen zu sichern, um ihn vor Beschädigungen zu bewahren. Die Balgriemen sind meist oben und unten am Gehäuse befestigt.

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Bassakkordeon: |
Bassakkordeons werden meist in Akkordeon-Orchestern verwendet. Bei diesen Instrumenten befinden sich die Basstöne auf der Diskantseite. Der Klang des Bassakkordeons wird durch besondere HELIKON-Stimmplatten erzeugt und ist somit wesentlich tiefer als bei Akkordeons in Normalausführung. Der Tonumfang reicht beispielsweise beim Weltmeister Basson von C bis c''.
Die linke Seite des Akkordeons beinhaltet keine Stimmplatten und wird nur zur Erzeugung des Spielwindes benötigt.

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Bassriemen:
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Der Bassriemen ist auf der Baßseite des Akkordeon angebracht. Er unterstützt die linke Hand während des Spiels und ermöglicht gleichzeitig das Öffnen und Schließen des Balges.

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Basssysteme:
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Melodiebass (engl."Freebass")
Mit dem Melodiebass wird entgegen dem weitverbreiteten Stradella-Bass-System das tonhöhenrichtige Melodiespiel auf der Bassseite des Akkordeons erzeugt.
Die Anordnung der Bassseite entspricht spiegelbildlich der Anordnung der Diskantseite eines Knopfakkordeons (Griffsysteme B- und C-Griff).
Bei Konvertermodellen kann zwischen Melodiebass und Standardbass schnell und sicher umgeschalten werden.
Stradella-Bass (Grundbass)
Das Stradella Bass System (Manuell-II-Bass) ist in der Bassseite vieler Akkordeon verbaut und wird deshalb auch als Standard Bass bezeichnet.
Dieses Bass-System ermöglicht es dem Spieler sehr leicht, Grund- und Terzbässe sowie die am häufigsten gebrauchten Akkorde zu spielen.
Die Basstöne sind in Quinten in vertikaler Richtung angeordnet, während die Akkordarten Dur, Moll, Septim, verminderte Septim horizontal angeordnet sind.

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"Cassotto": |
Ein Cassotto-Akkordeon ist von außen als ein solches nicht erkennbar. Den Cassotto-Hohlraum kann man sich als einen passiven Filter vorstellen, der im höheren Tonbereich bestimmte Frequenzen absenkt. Sie klingen leiser. Andere dafür werden - durch Resonanz - besonders verstärkt. Sie klingen lauter. Ein Instrument mit Cassotto unterscheidet sich von einem Instrument in normaler Ausführung im Klang sehr wesentlich. Es hat einen warmen, weichen Klang. Akkordeons mit Cassotto werden deshalb meist im künstlerischen Bereich verwendet und sind in ihrer Ausführung hochwertiger.

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Gehäuse und Oberfläche: |
Zum Klang eines Instrumentes trägt die Konstruktionsart nur bedingt bei. Die Größe des freien inneren Volumens hat jedoch Anteil an der Tonqualität. Lautstärke und Klangfarbe werden dadurch beeinflusst. Der Korpus muss stabil und leicht gebaut sein. Traditionell verwendet man hier Fichtenholz, aber auch andere Massivholzarten. Mehrschichtholz wird ebenfalls eingesetzt, da es sehr gute akustische Ergebnisse bringt.
Vor 1920 wurden die Gehäuseoberflächen wie Holzflächen allgemein behandelt. 1920, mit der Erfindung der ersten Kunststoffe, kam dann die Beschichtung mit Zelluloid in Mode. Die Hersteller heute ersetzen diese Verfahren mehr und mehr durch umweltfreundliche spezielle Mehrschichtlackierungen. Auch im Trend sind wieder Instrumente in Massivholz versehen mit einer Klarlackoberfläche. Heutzutage können Farbe und Design des Instrumentes vom Musiker zum Großteil selbst bestimmt und je nach Wunsch individuell angepasst werden.

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Griffsystem Knopfakkordeon: |
Beschreibung B-Griff, C-Griff
Unterschiedliche Griffsystem sind ausschließlich bei den Knopfakkordeons vorhanden. Grund dafür waren regionale Gegebenheiten in der Vergangenheit, die zu einer unterschiedlichen Ton-Belegung der Diskantseite des Knopfakkordeons führten.
Dadurch bildeten sich das C- und B-Griff-System heraus:
Sie wurden nach einem Ton, der stets nur in der 1. Reihe gelagert ist, benannt.
Ausschlaggebend ist,ob die Halbtonfolge in der 1. Reihe von außen oder von innen ansteigt.
B-Griff
Beim B-Griff System steigen die Halbtonschritte von innen nach außen an. In deutschsprachigen Ländern auch „H-Griff“ genannt. Hier ist das H in der 1. Reihe. B-Griff-Instrumente werden auch als Instrumente mit "Norwegischer Anordnung" bezeichnet. Verbreitet ist dieses Griffsystem vor allem in Norwegen, Russland, Belgien und Serbien.
C-Griff
Beim C-Griff System steigen die Halbtonschritte von außen nach innen an.
Hier ist das C in der 1. Reihe. Dieses Griffsystem ist auch als italienische oder schwedische Anordnung bekannt. Das C-Griff-System wird zum Beispiel von vielen Spielern in Frankreich bevorzugt und erfreut sich dort großer Popularität.

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Helikonbässe: |
Helikonbässe = Helikonstimmplatte
Der Helikonbass ist das charakeristische Merkmal der Steirischen Harmonika.
Die für den Grundbass in diesem Instrument verantwortlichen Stimmplatten erzeugen einen besonders markanten kräftigen Klang, der an das Blechblassinstrument Helikon erinnert. Helikonbässe sind in der Folkloremusik im alpenländischen Raum sehr beliebt. Dieser besondere Klang wird erzeugt durch Stimmplatten, die besonders lang und groß sind. Unterschieden werden sie in einfache und doppelte Helikonstimmplatten. Auch in verschiedene chromatische Akkordeons sind im Bassteil diese übergroßen Stimmplatten eingebaut, wie z.B. beim Weltmeister Monte Helikon.

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Kanzellen: |
Kanzellen sind Kammern, die sich im Stimmstock befinden, um den Spielwind an die Stimmplatten zu leiten. Die Verbindung von der Kanzelle zum Außenraum bildet das Tonloch. Es ist durch eine Ventilklappe verschlossen. Wird die Ventilklappe durch den Tastendruck geöffnet, strömt Spielwind durch die Kanzelle durch und bringt die Stimmplatte zum Erklingen.

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Klangfarbe: |
Das Akkordeon nimmt hier eine Sonderstellung ein, da der Klang unmittelbar an der Stimmplatte erzeugt wird. Wichtig dabei ist, dass die Ansprechzeit der Tonzungen möglichst kurz sein muss. Für die Einschätzung der Klangfarbe ist nicht allein das Vorhandensein bestimmter Töne maßgebend. Die Stärke der Schwingungsamplitude jeden einzelnen Tones ist sehr wichtig, denn daraus ergibt sich, die unterschiedliche Klangfarbe von Klängen gleicher Tonhöhe. Unter Schwingungsamplitude versteht man den größten Abstand der schwingenden Durchschlagzunge von der Ruhelage. Die Klangfarbe ist von der Stimmung des Instrumentes abhängig und erstreckt sich vom "schwachen Schwebeton" bis zum "scharfen Tremolo".

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Konverter und Konverterbelegung: |
Beschreibung Konverter
In der Entwicklung des Akkordeons stellte sich zunehmend als negativ heraus, dass es dem Spieler nur schwer möglich war, anstatt des Standardbasses oder zusätzlich zum Standardbass einen Melodiebass zu spielen. Aus dieser Notwendigkeit heraus kam es daraufhin zur Entwicklung von umschaltbaren Bassmechaniken. Die dazu dienende Mechanik zum Umschalten dieser beiden Varianten wurde „Convertor“ benannt. Mit dem Konverterbass wird die linke Bassseite eines Akkordeons vom Standard-Stradella-Bass auf Melodiebass umgeschalten. Dadurch wird es möglich, statt der Begleit-Akkorde auch Melodien auf den gleichen Tasten zu spielen. Umgeschaltet werden die Akkordknöpfe; die Einzelbässe bleiben erhalten. Der Konverterbass hat im Vergleich zum Standardbass weitere Tasten zum Manualwechsel. Konverter sind komplizierte Konstruktionen und von Firma zu Firma sehr unterschiedlich gebaut. Trotz der Vielfalt der Ausführungsformen ist jedoch das Grundprinzip gleich. Bedingt durch die besondere Mechanik ist ein Konverterinstrument vom Gewicht her etwas schwerer. Durch die Konvertermechanik sind keine zusätzlichen Stimmplatten notwendig.
Knopfbelegung beim Converter
Beim Konverterinstrument gibt es eine C- oder B-Griff-Belegung. Vorbild bei der Tastenbelegung ist das chromatische Akkordeon. Der Unterschied besteht darin, dass die Tastenbelegung spiegelverkehrt angeordnet ist. Eine Ausnahme in diesem Zusammenhang bildet das russische Bajan. Die Anordnung der Tasten ist gespiegelt, aber die tiefsten Töne liegen unten.

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Luftknopf: |
Der Luftknopf befindet sich in der Regel seitlich an der Bassseite. Bei einigen Herstellern und älteren Modellen kann er auch als oberster Bassknopf angebracht sein. Die Funktion des Luftknopfes besteht darin, ein Ventil zu öffnen, welches ermöglicht den Balg lautlos zu öffnen oder schließen.

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Luftverbrauch: |
Die Luft des Akkordeons wird durch den Balg zu den Stimmplatten und Stimmzungen beim Zug- oder Druckspiel geleitet. Ein Luftspalt trennt dabei die durchschwingende Stimmzunge von der Rahmenplatte. Dieser Luftspalt muss so minimal wie möglich gehalten werden, damit keine Nebenluftwege auftreten, die die zur Verfügung stehende Luftmenge fürs Spiel vermindern. Ein Minimalabstand zwischen Zunge und Rahmenplatte ist entscheidend für eine hochwertige Stimmplatte und somit für den guten Klang. Treten hohe Luftverluste durch Nebenluftwege auf, bringt das für den Spieler mehr Balgbewegungen mit sich. Ein höherer Kraftaufwand beim Spiel ist die Folge. Außerdem werden die Stimmplatten für hohe Töne erst bei einem höheren Druck oder Zug angesprochen. Bei größeren, meist vierchörigen Instrumenten (vor allem Soloinstrumenten) werden hochwertige Stimmplatten eingebaut.

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Oktav, Doppel-Oktav-Stimmung: |
Oktav-Stimmung
Eine Oktav-Stimmung des Akkordeon bedeutet, dass eine stehende Tonreihe im Abstand einer Oktave nach unten oder oben zur Grundreihe vorhanden ist.
Doppel-Oktav-Stimmung
Sollte neben der in erster Linie vorhandenen tiefen Oktave noch die hohe Oktave verwendet werden, so spricht man bei dieser Verbindung von der Doppel-Oktav-Stimmung.

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Register: |
Es gibt zwei Registerarten:
1. Diskantregister
2. Bassregister
Durch die Registerschalter hat der Spieler die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Klangfarben des Akkordeons zu wählen. Für unterschiedliche Musikrichtungen werden spezifische Klänge benötigt, wie z. B.Violine/Musette, Oboe oder Cello. Diese Klangfarben werden erzeugt durch die Kombination der Stimmplattensätz, die auch als "Chöre" bezeichnet werden. Die Anzahl der Chöre bestimmt den Klangreichtum des Akkordeons. Die Kombination der Chöre wird meist durch Punkte in einem dreigeteilten Kreis grafisch dargestellt. Die Register der Diskant- und Bassseite können über Kippschalter umgeschalten werden. Eine weitere Möglichkeit sind Kinnregister, mit denen man bequem und schnell ohne den Spielfluß zu unterbrechen, die Klangfarbe umschalten kann. Diese Kinnregister werden meist bei Solisteninstrumenten eingebaut. Bei einigen wenigen Akkordeons werden die Register auch durch einen Hebel auf der Diskantrückseite umgeschalten.

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Schulterriemen: |
Während des Spiels wird durch den Schulterriemen das Akkordeon stabilisiert und in der richtigen Lage gehalten. Beim Anbringen der Schulteriemen an das Akkordeon sollte beachtet werden, dass der Riemen für die rechte Schulter kürzer ist. Schulteriemen werden in verschiedenen Längen hergestellt, die für Kinder und Erwachsene geeignet sind. Zusätzlich kann die Länge verstellt werden. Riemen haben unterschiedliche Breite. Es gibt Luxus-Varianten, die weich gepolstert und bis zu 9cm breit sind. Solche Riemen sind für das Spiel im Stehen bestens geeignet. Durch die Riemenbreite wird das Gewicht des Akkordeons gleichmäßig auf den Schultern verteilt und durch die weiche Polsterung liegen die Riemen angenehm auf.

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Stimmplatten: |
Die Stimmplatten sind das Herz jeden Akkordeons. Die Qualität der Stimmplatten ist deshalb besonders wichtig. Sie lässt sich durch keine andere bauliche Maßnahme korrigieren. Die Qualität der Stimmplatten bestimmt den akustischen Gebrauchswert des Instruments. In ein Akkordeon für hohe musikalische Ansprüche werden hochwertige Stimmplatten eingebaut.
Man unterscheidet drei Arten von Stimmzungen:
- „Maschinel“
- „Tipo a-mano“ oder „Dural“
- „A-mano“
„Maschinel“: bezeichnet die niedrigste Qualität.
- Sie werden vorwiegend in Einsteiger-Modelle von Akkordeons eingebaut.
- Die Herstellung der Stimmzungen erfolgt durch spezielle Maschinen.
- Ihr Klang ist dumpfer.
- Nachteilig ist der hohe Luftverbrauch, der schlechtere Dynamikumfang zwischen leise und laut, eine schlechtere Ansprache der Stimmzungen beim Spiel.
„Tipo a-mano“ und „Dural“:
- "Tipo a mano"-Stimmzungen - sind die mittlere Qualitätskategorie, ("Dural"-Stimmzungen sind die niedrigere Stufe der mittleren Qualität.)
Unterschiede zu anderen Qualitätsstufen sind in der Vernietung der Stimmzungen und der Genauigkeit der Verarbeitung festzustellen.
- Die Bearbeitung wird größtenteils manuell durchgeführt, woraus die Bezeichnung "tipo a mano" (wie handgemacht) entstand.
Hier werden die Stimmplatten per Hand nachbearbeitet und die Kanäle nachgefeilt sowie poliert. Dies gewährleistet eine gute Verarbeitungsqualität.
- Ihr Klang ist weich und hell, der Luftverbrauch ist geringer und sie haben einen guten Dynamikumfang.
„A-mano“: (zum großen Teil „handgefertigt“)
- Diese Stimmplatten gehören zur höchsten Qualitätsstufe und werden auch als "Professionell" bezeichnet. Anders als bei "Tipo-a-mano" Stimmzungen werden diese aus einem schmalen Stahlband gefertigt.
- Selbst bei minimalem Balgdruck sprechen die Stimmplatten gut an, haben eine sehr kräftige Lautstärke und einen brillianten Klang.
- Charakteristisch ist ihr geringer Luftverbrauch, bedingt durch die optimale Passgenauigkeit der Stimmplatte in der Rahmenplatte
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Stimmstock: |
Der Stimmstock kann aus Holz oder Kunststoff gefertigt sein. Holz- und Kunststoffbauweise der Stimmstöcke bestehen gleichberechtigt nebeneinander. Der Stimmstock mit den aufgewachsten Stimmplatten gehört zur akustischen Baugruppe des Akkordeons. Er ist in sogenannte Kanzellen aufgeteilt, die den Spielwind an die Stimmplatten leiten. Die Luft strömt aus dem Inneren des Akkordeons durch die Stimmplatten, Kanzellen und Tönlöcher ins Freie bzw. bei Zugspiel umgekehrt. Die Verbindung von der Kanzelle zum Außenraum bildet das Tonloch. Es ist durch eine Ventilklappe verschlossen. Durch die Betätigung einer Taste wird eine Ventilklappe gehoben, dadurch öffnet sich der Weg für den Spielwind, der die Stimmplatte zum erklingen bringt.

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Tremolo-Stimmung: |
Beim Akkordeon ist Tremolo ein akustisch erzeugter Klangeffekt. Dieser Klangeffekt entsteht, wenn pro Ton mehrere Stimmzungen schwingen, die geringfügige unterschiedliche Tonhöhen aufweisen. Dies wird mit einem oder zwei sogenannten Schwebetönen erreicht, die zusätzlich zum Grundton erklingen. Wenn z.B. zwei Töne daran beteiligt sind, kann die Schwebeton einmal über dem Grundton oder zum anderen darunter gestimmt sein. Dies bedeutet, dass drei Töne insgesamt beim Klang beteiligt sind. Dieser Klangeffekt wird auch als Musette bezeichnet. Der Spieler und Zuhörer nimmt nicht zwei unterschiedliche Schwebetöne wahr, sondern ein volleren Klang. Je stärker die Schwebung ausfällt, also der Unterschied zwischen Grundton und Schwebeton, um so kräftiger erklingt das Tremolo.

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Ventile: |
Ventile bestehen meist aus Leder und sind an den Stimmplatten befestigt. Mit Hilfe dieser Ventile wird der Luftstrom, der sich abwechselnd durch die Balgdruckrichtung ändert, unterbunden. Ohne Ventile bzw. durch defekte Ventile wäre es mit dem Akkordeon trotzdem möglich Töne zu spielen, allerdings ist der Luftverbrauch wesentlich höher und das Spielen merkbar anstrengender. Auch eine geringe Veränderung der Tonhöhe kann dadurch auftreten.

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Weltmeister Spezialcassotto: |
Bei der Cassotta (374 + 414) von „Weltmeister“ kommt eine in Klingenthal entwickelte Sonderkonstruktion zum Einsatz. Alle Chöre liegen hier wie beim Normalakkordeon angeordnet parallel zueinander. Der Cassottoeffekt wird unter der Diskanthaube erzeugt, und zwar durch ein kleines "Vordach". Es bildet den Cassotto-Raum. Ein guter Cassotto-ähnlicher Klang wird erreicht. Diese Konstruktion wird auch als "Klingenthaler Spezialcassotto" oder "Füllungscassotto" bezeichnet.

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